
Meine Vita
Ich wurde 1978 in Königs Wusterhausen (Brandenburg) geboren und bin ab 1982 am Bodensee aufgewachsen, nachdem meine Eltern aus der DDR geflüchtet waren. Mein Berufs- und Lebensweg ist von internationalen Erfahrungen und vielen Umzügen – auch innerhalb Deutschlands – geprägt. Doch Brandenburg ist meine Heimat. Auch hier gibt es viel zu tun und es gilt die Dinge anzupacken: Von der Energiewende bis zur medizinischen Versorgung will ich dazu beitragen, unsere Zukunft für die Menschen sozial gerecht zu gestalten.
Vor acht Jahren bin ich deswegen nach Brandenburg zurückgekehrt und seitdem ehrenamtlich und politisch aktiv. Teltow-Fläming ist mein Zuhause und ich setze mich leidenschaftlich für seine Menschen ein.
Nachdem mein Vater 1979 mit einem Segelflugzeug aus der DDR geflohen war, dauerte es noch drei weitere Jahre, bis meine Mutter und ich offiziell ausreisen durften. Ab 1982 bin ich am Bodensee als Kind geschiedener Eltern aufgewachsen. Bis zu meinem Abitur pendelte ich zwischen Konstanz und Hamburg, später Berlin und Zeuthen.
Während meiner Zeit auf dem Gymnasium habe ich mir als Kellnerin im Yachtclub Radolfzell Geld dazuverdient, um meinen Führerschein zu finanzieren. Über die Jugendförderung bin ich schließlich zum Segelsport gelangt. Insgesamt zweimal durfte ich an der Weltmeisterschaft in der Bootsklasse Vaurien als Steuerfrau teilnehmen und wir haben mit Stolz im Mittelfeld abgeschnitten.
Nach meinem Abitur 1998 habe ich sechs Monate lang als Volontärin für die gemeinnützige Organisation AKIM in Israel mit schwerstbehinderten Kindern gearbeitet und Ivrit (Hebräisch) gelernt.
Im Anschluss machte ich von 1999 bis 2002 eine Ausbildung zur Speditionskauffrau mit dem Schwerpunkt Luft- und Seefracht in Hamburg. Im Zuge dessen absolvierte ich ein zweimonatiges Praktikum bei der Auslandsniederlassung in Hongkong, China, das ich mir über einen Kellnerjob neben der Ausbildung finanzierte.
Für mein Geographie-Studium mit den Nebenfächern Politische Wissenschaft und Agrar- und Entwicklungsökonomie hat es mich von 2002 bis 2008 nach Bonn verschlagen. Meine Diplomarbeit habe ich mir selbst organisiert und mit Feldforschung in der Türkei zum Thema „Nachhaltiger Tourismus am Beispiel der NGOs“ (Nichtregierungsorganisationen) geschrieben. Während des Studiums habe ich als Werksstudentin bei T-Systems gearbeitet.
Mein Berufs- und Lebensweg ist von internationalen Erfahrungen geprägt, denn für mich als Kind aus der DDR lag die Maxime darauf, die Welt zu erkunden und vielfältige Erfahrungen zu sammeln.
Nach dem Studium habe ich von 2009 bis 2012 als Entwicklungshelferin und Beraterin für Community-based-Tourism-Angebote für den DED (Deutschen Entwicklungsdienst), später die GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), in Laos gearbeitet. Ich habe die laotische Sprache erlernt und vor Ort im Distrikt Sayabouly in Zusammenarbeit mit der lokalen Tourismusbehörde, anderen NGOs und der Bevölkerung ökonomisch, ökologisch und sozial verträgliche Tourismusangebote geplant und umgesetzt. Die Erfahrungen von Armut und Unterdrückung und das Leben in einem Einparteienstaat nach dem Vorbild der DDR haben mich bis heute nachhaltig geprägt und meinen Blick auf unser starkes und freies Deutschland, auf unsere Demokratie mit ihren Rechten und Pflichten sehr verändert. In Laos habe ich meinen Mann Christian kennengelernt. Wir sind 2012 über den Landweg von Singapur zurück nach Berlin gereist, mit Bus und Bahn durch Malaysia, Thailand, Vietnam, China, die Mongolei, Russland und Finnland.
Kurz darauf, 2013, bin ich für die Stiftung Kinder forschen als Netzwerkreferentin in der frühkindlichen Bildung tätig geworden und habe in Bayern unsere Netzwerkpartner vor Ort beraten und dabei unterstützt, ein MINT-Bildungsprogramm für Fach- und Lehrkräfte in Kita, Hort und Grundschule anzubieten. Als Projektleitung war ich maßgeblich daran beteiligt, Pilotfortbildungen für die Grundschullehrkräfte zusammen mit dem Bayerischen Kultusministerium umzusetzen, an denen rund 1.000 Lehrkräfte teilgenommen haben.
Bis zu meiner Wahl in den Landtag war ich nebenberuflich für die Stiftung Kinder forschen in wechselnden Positionen tätig, zuletzt als Prozessbegleiterin für gute Kita-Qualität. Darüber hinaus habe ich nach der Geburt meines Sohnes 2019 eine nebenberufliche Weiterqualifizierung zur Coachin der Positiven Psychologie bei der Dachgesellschaft für Positive Psychologie (DGPP) in Berlin absolviert und mich daraufhin selbstständig gemacht.
Meine alte und neue Heimat ist Brandenburg: Nach vielen Umzügen innerhalb Deutschlands und internationalen Erfahrungen lebe ich seit 2016 in Teltow-Fläming mit meinem Mann, unserem Sohn und Hund Lotte auf unserem Vierseithof in Baruth/Mark. Die Freiheit, Ruhe und der Blick bis zum Horizont über Felder und Wälder machen mich glücklich. Ich liebe die Mark Brandenburg für ihre wunderschönen Seen und diese unendliche Weite. Hier bin ich, hier kann ich sein.
Seitdem ich in Baruth/Mark lebe, interessiere ich mich für Kommunalpolitik. 2017 wurde ich zur sachkundigen Einwohnerin im Ausschuss für Bildung, Soziales, Kultur und Sport berufen. 2019 bin ich bei der Kreistagswahl angetreten und konnte 2022 in den Kreistag nachrücken. Dort war ich Mitglied im Ausschuss für Regionalplanung und Bauvorhaben sowie im Ausschuss für Landwirtschaft und Umwelt.
Bei der Kommunalwahl 2024 wurde ich erneut in den Kreistag gewählt. Seitdem bin ich zusammen mit Erik Stohn Vorsitzende der Fraktion SPD/Bündnis 90/Die Grünen. Zudem bin ich ordentliches Mitglied des Kreisausschusses.
Ehrenamtlich engagiere ich mich seit 2022 als Regionalrätin in der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming und seit 2024 als Vorsitzende des Aufsichtsrates der Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming (VTF). Außerdem bin ich stellvertretende Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Teltow-Fläming. In Baruth bin ich stellvertretende Vorsitzende und Kassiererin des Ortsvereins Dorfgemeinschaft Kemlitz/Groß Ziescht e.V., der jährlich den Weihnachtsbaum im Dorf schmückt und in der Vergangenheit Veranstaltungen wie Weihnachtsessen, Glühweinabende und einen wöchentlichen Treffpunkt im Dorf angeboten hat.
Mit ist es wichtig, dass wir für die Menschen vor Ort gute Lösungen finden. Gerade in der Landes- und Kommunalpolitik müssen wir gut zuhören: Wo drückt der Schuh, was ist wichtig, was muss sich ändern? Vor allem will ich den Fokus darauf lenken, dass Entscheidungen und Gesetze, die auf Landesebene getroffen werden, auch vor Ort umsetzbar und praktikabel sind. Es gilt überparteilich die besten Lösungen zu finden – das heißt Kompromisse einzugehen und den größtmöglichen gemeinsamen Nenner zu finden –, damit Politik vor Ort sichtbar wird.
Es braucht eine Gesellschaft, die fair, sozial gerecht und ausgleichend wirkt. Für mich heißt soziale Politik, dass Vielfalt und Stärken gefördert werden, dass sich jede und jeder einbringen kann und individuelle Talente und Stärken zählen und als wertvoll erachtet werden. Der Staat hat dafür zu sorgen, dass Schwache geschützt und versorgt werden, und er nimmt eine ausgleichende Funktion ein. Sicherheit entsteht im Miteinander und im gegenseitigen Respekt. Es braucht klare Regeln und auch deren Umsetzung. Die SPD ist für mich die Vereinigung, mit deren Werten ich übereinstimme und in der ein inhaltlicher Diskurs und unterschiedliche Meinungen möglich sind.
Meine politische Orientierung ist stark durch meinen Vater geprägt, der stets der SPD nahestand. Als junger Mann glaubte er an den Sozialismus in der DDR und eine gerechtere Welt, bis er Marx und Engels las und feststellen musste, dass davon leider nichts umgesetzt war.
Willy Brandt und seine Politik der Versöhnung mit dem berühmten Kniefall und der folgenden Annäherung an den Osten haben mich besonders beeindruckt – vor allem vor dem Hintergrund der eigenen Fluchtgeschichte. Helmut Schmidt und seine Politik der Klarheit und Härte habe ich damals als schwierig empfunden, aber ich habe ihn stets für seine klaren Aussagen und seine Weisheit bewundert. Er sollte Recht behalten und ist bis heute ein Vorbild für mich. Nur das Rauchen habe ich mir mittlerweile abgewöhnt. 😉


